Natur und Erbe im Einklang
Der Flora Futura Park vereint die Förderung der Biodiversität mit dem Schutz prägender Elemente der Landschaftsarchitektur des 20. Jahrhunderts.
Dieser Park entstand bereits im 19. Jahrhundert, als hier der Landschaftspark der Villa Wehntal angelegt wurde. Geschwungene Wege führten durch Nutz- und Ziergärten mit Baumgruppen und vielen exotischen Pflanzen.
Villa Wehntal im Jahr 1860.
1928 kaufte die Winterthurer Lebensversicherungs-Gesellschaft die Villa Wehntal und baute kurz darauf ihren neuen Hauptsitz. Dafür mussten viele Bäume gefällt und der Park umgestaltet werden. Die Gartenarchitekten Mertens entwarfen eine Mischung aus geometrischen Strukturen und der damals modernen «naturnahen Gestaltungsweise». Ein Beispiel dafür sind die geraden Wege um den Hauptsitz, die aus unregelmässigen Steinplatten zusammengesetzt sind.
Bis 1960 pflegte der Gärtner Eugen Thrier den Park. Seine Pflanzenkompositionen machten das Beet entlang des Hauptgebäudes an der Römerstrasse zum bekanntesten Blumenbeet in Winterthur! Solche Elemente, die die Geschichte des Ortes widerspiegeln, sind von grosser Bedeutung. Das gilt für natürliche, aber auch für architektonische oder künstlerische Werke, die bei der Ausweitung des Hauptsitzes und des Parks hinzukamen.
Warum also wurden hier das Wasserbecken nicht in ein Biotop, die Eisenplastik nicht durch Bäume oder die Bodenplatten nicht durch eine Blumenwiese ersetzt? Weil auch sie, wie die Natur, schutzwürdig sind.